Anti-Akne-Diät

Was wissen wir heute über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Versucht man, die Entwicklung der Ansichten über die Akne-Diät nachzuvollziehen, so ähnelt das Diagramm einer Sinuskurve mit Spitzen wie „Keine Schokolade bei Akne”, gefolgt von einem Tiefpunkt: Kligmans Forschung hat gezeigt, dass der Verzehr von Schokolade keine Auswirkungen auf Akne hat. Eine weitere Spitze: „Gewürze und Alkohol verursachen Akne”, gefolgt von einem weiteren Tiefpunkt: „Höchstwahrscheinlich nicht alle Gewürze, nicht alle Alkoholika und nicht bei allen Personen”.

Seit vielen Jahren gibt es kein allgemeingültiges Konzept für eine Akne-Diät und die Auswirkungen der verschiedenen Einschränkungen sind wissenschaftlich nicht bestätigt. All dies hat Ästhetiker:innen jedoch nicht davon abgehalten, ihren Klient:innen praktisch alles zu verbieten, was ihnen einfiel.

Seltsamerweise entsprachen die Einschränkungen oft den neuesten Ernährungsmoden: AknePatienten verzichteten gehorsam auf geräucherte Wurst, rotes Fleisch, weißes Fleisch, fetten Fisch, gepökelten Fisch, Gluten, Zucker, Laktose und andere Lebensmittel.

Anti-Akne-Diät

Was wissen wir heute über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Akne?

Epidemiologische Studien haben das Ernährungsverhalten von Aknepatienten näher untersucht. Dabei zeigte sich, dass Menschen in den Industrieländern häufiger von Akne betroffen sind, obwohl sie Zugang zu medizinischen Fortschritten und hochwertigen Lebensmitteln haben. In weniger wohlhabenden Entwicklungsländern ist Akne viel seltener, wenngleich die Zahl der Betroffenen in den letzten zehn Jahren zugenommen hat.

Interessanterweise korreliert die Zunahme von Akne mit einer Verbesserung der Lebensqualität. Laut den Erkenntnissen von Epidemiologen ist Akne in den Entwicklungsländern bei Jugendlichen und Erwachsenen aus einkommensstarken Familien häufiger anzutreffen als in traditionellen Familien mit geringerem Einkommen.

Warum ist das so? Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal aller Gruppen ist ihre Ernährung. Es scheint, als spiele die Ernährung eine Rolle. In allen Gruppen, in denen die Zahl der Aknepatienten zunahm, gab es einen entsprechenden Übergang zu einer kalorienreicheren und reichhaltigeren, westlich geprägten Ernährung. In den ärmeren Gruppen ernährten sich die Menschen weiterhin nach lokalen Traditionen. Meistens aßen sie jedoch weniger und bestimmte Lebensmittel waren weniger oder gar nicht vorhanden.

Welche Lebensmittel waren die Übeltäter?

Wie sich herausstellte, wies die westliche Ernährung mehrere wesentliche Unterschiede auf:
  • Höherer Zuckergehalt in den täglichen Mahlzeiten, einschließlich süßer Getränke und Backwaren.
  • Ein hoher täglicher Verzehr von Milchprodukten, insbesondere von gesüßten Milchprodukten mit hohem Fettgehalt.
  • Höherer Verzehr von verarbeitetem Fleisch, mindestens drei bis vier Mal pro Woche.
  • Offensichtlich ist Akne dort seltener, wo die Menschen weniger Fleisch, Milchprodukte und verarbeiteten Zucker zu sich nehmen.

Leider hat sich diese Ernährungsweise in einigen Ländern bei jungen Menschen so eingebürgert, dass es unmöglich scheint, diese Gewohnheiten abzulegen. In den USA sind beispielsweise etwa 80% der Fast-Food-Konsumenten Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. In diesem Alter tritt Akne zum ersten Mal auf. In Verbindung mit der westlichen Ernährung entwickelt sich diese Hauterkrankung schneller, ist schwerer und schwieriger zu behandeln.

Warum haben diese Lebensmittel eine solche Wirkung auf die Haut?

Bei Zuckern kann eine hohe Glukosezufuhr zu einer Glukoseintoleranz und in der Folge zu Stoffwechselstörungen führen, die mit einem hohen Blutzuckerspiegel einhergehen. Dieser Zustand begünstigt eine aktivere Entwicklung von Entzündungen in der Haut. Grundsätzlich stellen alle Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index bei täglichem Verzehr einen hohen Risikofaktor dar.

Milch und Milchprodukte sind reich an der Aminosäure Leucin. Leucin ist in der Lage, einen der Aminosäuretransporter in den Keratinozyten und Sebozyten der Haut zu stimulieren. Dadurch wird die Kaskade der Lipogenese (Lipidsynthese) in Gang gesetzt und die Entzündung aktiviert.

Rotes Fleisch enthält ebenfalls viel Leucin und kann bei täglichem Verzehr eine ähnliche Wirkung hervorrufen. Kuhmilch enthält Androgenvorläufer wie DHT (5-Alpha-Pregnan und einige andere), welche die Aktivität der 5-Alpha-Reduktase erhöhen. Dieses Enzym spielt eine Schlüsselrolle bei der Talgproduktion und somit auch bei der Entstehung von Akne.

An dieser Stelle muss betont werden, dass all diese Faktoren für sich genommen neutral sein können. Ein hoher Milchkonsum bei einer ansonsten auf Fisch und Salat basierenden Ernährung ist unproblematisch. Besteht die Ernährung jedoch hauptsächlich aus angereichertem Brot, Gebäck, Milch und Sahne, süßem Joghurt, Käse und verarbeitetem Fleisch, ist das ein Problem – insbesondere bei Jugendlichen.

Das Darmmikrobiom von Menschen mit Akne weist gemeinsame charakteristische Merkmale auf: Es gibt weniger Laktobakterien, Bifidobakterien, Butyricicocci und einige andere saprophytische Flora, dafür eine signifikant hohe Anzahl von Bacteroiden. Das bedeutet, dass Oligosaccharide im oberen Teil des Darms fermentiert werden. Dies führt zu einer Schädigung der Schleimhaut und einer unzureichenden Aufnahme wichtiger Nährstoffe durch den Darm.

Grundsätzlich wird die Haut durch kurzkettige Fettsäuren angegriffen. Diese verändern die Zusammensetzung des Talgs und schädigen die Barrierefunktion der Haut. In der Folge produziert die Haut so viel Talg, dass dieser selbst zu einem schädlichen Faktor wird. Er löst Entzündungen aus, trägt nicht dazu bei, Wasser auf der Hautoberfläche zu halten, und fördert das übermäßige Wachstum der Mikroorganismen Cutibacterium (früher Propionibacterium) acnes und MalasseziaPilz. Deren Nebenprodukte aktivieren und verbreiten Entzündungen im Laufe ihres Lebenszyklus.

Gibt es auch eine gute Nachricht?

Ja, denn es hat sich gezeigt, dass eine Erhöhung der Vielfalt des Darmmikrobioms und die Wiederherstellung nützlicher Bakterien auch zu einem besseren Hautzustand beitragen. Noch besser ist, dass eine Ernährungsumstellung das Mikrobiom innerhalb weniger Wochen wiederherstellt, wodurch die Aknesymptome abnehmen, die Entzündungsfaktoren zurückgehen und die Talgsynthese sinkt. Dadurch wird die Aknetherapie einfacher und erfolgreicher. Darüber hinaus zeigt die Forschung, dass eine gute Ernährung in einigen Fällen eine rein topische Therapie bei der Aknebehandlung ermöglicht, bei der auf Antibiotika und Tretinoin verzichtet werden kann.

Was ist eine gute Ernährung bei Akne?

Glücklicherweise ist diese nicht kompliziert oder restriktiv und erfordert keine seltenen, unzugänglichen oder zu teuren Superfoods.

Grundregeln der Akne-Diät:
  1. Verzehren Sie weniger verarbeitetes Fleisch oder verzichten Sie für die Dauer der Therapie ganz darauf.
  2. Essen Sie stattdessen drei bis fünf Mal pro Woche Fisch.
  3. Beschränken Sie den Verzehr von Milchprodukten.
  4. Begrenzen Sie den Verzehr süßer Lebensmittel: Süßigkeiten, Gebäck, Trockenfrüchte und Honig sind während der Aknebehandlung ungesund!
  5. Wenn es Ihnen schwerfällt, tauschen Sie Süßigkeiten und Gebäck zumindest gegen dunkle Schokolade, Obst und Beeren aus und verzehren Sie diese in Maßen.
  6. Fügen Sie zu jeder Mahlzeit frisches Gemüse oder Salat hinzu.
  7. Ihr täglicher Speiseplan sollte einige präbiotische Lebensmittel enthalten, z. B. Miso-Suppe, Hülsenfrüchte, Kimchi oder fermentierten Kohl.
  8. Optional können Sie auch einige präbiotische Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.

Keine der oben genannten Maßnahmen ersetzt eine Aknetherapie, aber es scheint, dass die Einhaltung dieser Ernährungsregeln in vielen Fällen die Entwicklung von Jugendakne, insbesondere ihrer schweren Formen, verhindern kann.

Während einer Aknetherapie bei Erwachsenen trägt eine gesunde Ernährung dazu bei, die Behandlung erfolgreicher zu gestalten und wiederkehrende Akne zu vermeiden. Diätassistenten und Ernährungswissenschaftler halten diese Ernährungsprinzipien heute ebenfalls für gesund, da sie eine bessere Lebensqualität fördern, Stress und Ängste abbauen und den Alterungsprozess verlangsamen. Sie können als Ernährungsplan für jedermann empfohlen werden.

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