Biohacking basiert auf der Idee, das Leben durch die Optimierung der Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers zu verlängern. Die ersten Biohacking-Enthusiasten – die meisten von ihnen lebten im Silicon Valley – wollten ein besseres Verständnis des Alterungsprozesses und der molekularen „Schwächen” des Körpers erlangen, in der Hoffnung, diese zu „hacken” und so ein längeres Leben zu ermöglichen.
Unter dem Begriff Biohacking verbirgt sich ein ganzes Spektrum an Ideen.
Grundsätzlich geht es jedoch darum, Mechanismen der Selbstregulation zu finden, mit denen sich der Alterungsprozess durch Nutzung des körpereigenen Potenzials und mit ein wenig Hilfe von außen kontrollieren lässt. Schlaf, Licht, körperliche Aktivität, Ernährung und Meditation sind die fünf Säulen des Biohackings.
Biohacking in der Hautpflege
Die Haut ist das größte Organ des Körpers und ihre Funktionalität basiert weitgehend auf Selbstregulation.
Hautzellen spielen für viele Systeme eine Rolle, darunter das Nerven-, Immun- und Hormonsystem. Sie sprechen dieselbe biochemische Sprache, reagieren ständig auf äußere Reize und interagieren mit allen Organen und Geweben des Körpers
Ein neues Verständnis der molekularen Mechanismen der Hauterneuerung, -regeneration und des Selbstschutzes hilft uns, die Rolle altersbedingter Defizite und Veränderungen in der Genexpression der Haut sowie die Rolle von Peptidsignalen oder dem Mikrobiom zu verstehen.
Wie setzen wir Biohacking in der Hautpflege ein?
1. Hautidentische Inhaltsstoffe: Wir sprechen die Sprache der Haut
Diese Art von Inhaltsstoffen ahmt die Substanzen nach, die in gesunder Haut vorkommen. Mit zunehmendem Alter nimmt ihre Menge ab oder sie verändern sich qualitativ, was zu altersbedingten Funktionsveränderungen der Haut führt.
Ceramide und Squalan sind beispielsweise wichtige Bestandteile der natürlichen Schutzbarriere der Haut. Wenn wir diese Substanzen in der täglichen Hautpflege ersetzen, bleibt die Hautbarriere intakt oder zumindest viel weniger geschwächt. Das hilft, altersbedingte Veränderungen zu verlangsamen. Wir verwenden diese Substanzen vor allem in unseren täglichen Schutzcremes.
2. Ausgleich des Defizits
Die Haut kann aufgrund des globalen Alterungsprozesses oder durch äußere Faktoren wichtige Substanzen verlieren. Vitamin C, Vitamin B3 oder B5 (Niacin und Panthenol) sowie Coenzym Q-10 sind für die Gesundheit der Haut von entscheidender Bedeutung. Mit zunehmendem Alter verändern sich jedoch ihre Synthese und ihr Stoffwechsel.
Dank einer neuen Technologie für kosmetische Inhaltsstoffe können viele aktive Moleküle, darunter essentielle Vitamine und Provitamine, topisch auf die Haut aufgetragen werden. So kann der Stoffwechsel zumindest teilweise auf ein jugendliches Niveau zurückgebracht werden. Seren und Konzentrate enthalten viele dieser Inhaltsstoffe.
3. Antioxidativer Schutz
Die Haut kämpft ständig gegen freie Radikale, die vom Körper produziert werden oder aus der Umwelt stammen. Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich die natürliche Produktion von Antioxidantien, was den Regenerationsprozess der Haut sowie die Entzündungskontrolle beeinträchtigt.
Die Verwendung spezifischer Antioxidantien wie Resveratrol, Pycnogenol, Astaxanthin und Ubichinon hilft dabei, Entzündungen und oxidativen Stress ähnlich wie in jüngeren Jahren unter Kontrolle zu halten. Antioxidative Seren wurden speziell für diesen Bereich des Haut-Biohackings entwickelt.
4. Mitochondriale Aktivität oder Energiebilanz in Hautzellen
Es ist nun möglich, die Funktion der Mitochondrien zu verbessern und die Zellen somit buchstäblich zu verjüngen.
Ein gutes Beispiel hierfür sind der Ephemer-Wakame-Extrakt oder das neue Probiotikum IceAwake, die im Vita-Long-Öl und in der Circa-Night-Creme enthalten sind.
5. Epigenetische Regulierung der Hautalterungsgene
Dank neuer Erkenntnisse über die Genexpression der Haut im Alterungsprozess sind wir nun in der Lage, bestimmte, am Alterungsprozess beteiligte Gene hoch- oder herunterzuregulieren. Resveratrol und Niacinamid haben sich als wirksam bei der Regulierung der Expression von Sirtuinen, auch „Langlebigkeitsgene” genannt, erwiesen. Das neue Präbiotikum Aquaxyl kann die Gene für die Hautfeuchtigkeit regulieren. Der Extrakt aus nördlichen Trüffelpilzen reguliert die Expression von Genen, die an der Pathogenese von Rosazea beteiligt sind. Teprenon (GGA) hilft, die DNA der Hautzellen epigenetisch wiederherzustellen.
Wir verwenden diese Art von Inhaltsstoffen in unseren verschiedenen aktiven Produkten wie Konzentraten und Sheet Masks.
6. Der mikrobiombasierte Ansatz
Hautpflege kann dazu beitragen, die Vielfalt des Mikrobioms wiederherzustellen, indem sie pathogene Bakterien unterdrückt und das Wachstum nützlicher Mikroorganismen fördert. Hautzellen „lagern” viele Prozesse an das Mikrobiom aus, von der Abwehr von Infektionen oder Sonnenschäden bis hin zur Synthese notwendiger Schutzelemente. Mit zunehmendem Alter verliert das Mikrobiom jedoch an Vielfalt und Wirksamkeit. Eine mikrobiomfreundliche Hautpflege hilft dabei, seine jugendliche Kraft wiederherzustellen.
7. Chronobiologische Hautpflege
Schlaf ist sowohl für die Gesundheit der Haut als auch für die allgemeine Gesundheit des Körpers von entscheidender Bedeutung. Besonders wichtig sind Tiefschlaf und REM-Schlaf, da es sich dabei um eine regelmäßige Phase der Selbstregeneration des Körpers handelt. Mit zunehmendem Alter wird der Schlaf weniger effizient. Das Biohacking-Schlafmanagement ist daher derzeit eines der wichtigsten Forschungsgebiete.
Mittlerweile ist es möglich, die positiven Auswirkungen von gesundem Schlaf auf die Haut mithilfe neuer Signalpeptide, Präbiotika und Probiotika nachzuahmen. Diese interagieren mit den schlafbezogenen Genen und Rezeptoren der Haut.
Wir verwenden circadian regulierende Hautpflege in Produkten wie der Circa-Night-Creme und der Circa-Hand-Creme.
